Was ist Epilepsie?
"Ihr Kind hat Epilepsie!"
Eine Diagnose, bei der die Welt zusammen zu brechen droht. Denn wenn man an einen epileptischen Anfall denkt, so kommt einem fast schon zwangsläufig das Bild eines am Boden zuckenden Menschen mit Schaum vor dem Mund in den Sinn. Aber es gibt auch ganz andere Formen von Epilepsie.
Fünf bis 10 Prozent aller Menschen erleben im Laufe ihres Lebens einen einmaligen epileptischen Anfall. Zum Beispiel in Form eines Fieberkrampfes im Kleinkindalter, unter dem Einfluss von Alkohol oder bei Vergiftungen anderer Art.
Eine wirkliche Epilepsie betrifft nur ein Prozent der Bevölkerung. Klingt wenig im ersten Moment, aber immerhin handelt es sich um die häufigste neurologische Erkrankung im Kindesalter. Bei drei Viertel aller Epileptiker treten die ersten Anfälle in jungen Jahren auf. Die Epilepsie beruht auf einer Funktionsstörung des Gehirns.
Ausgelöst wird solch ein Anfall durch eine Fehlfunktion im Gehirn. Dabei kommt es zu Spontanentladungen von Nervenzellen im Gehirn (ähnlich einem Gewitter), die unkontrollierte Muskel-Anspannungen (tonisch) und -Zuckungen (klonisch) sowie einfache oder mehrere Bewusstseinsstörungen verursachen können. Die Folge können schwere Stürze und Verletzungen sein.
Ein einzelner, kurzdauernder Krampfanfall schädigt das Gehirn nicht nachhaltig. Zu lange und häufige Krampfanfälle sollten aber möglichst verhindert werden. Es können Gehirnschäden entstehen, die zu Anfallshäufung und geistiger Behinderung führen können.
Epilepsie ist keine Geisteskrankheit. Menschen mit Epilepsie fühlen und denken genauso, wie jeder Gesunde auch.
Epileptischer Anfall – welche Komplikationen gibt es?
Je nach Art des Anfalls können sich Betroffene womöglich verletzen – durch Gegenstände in ihrer Umgebung, Stürze oder Unfälle. Starke unwillkürliche Muskelkontraktionen haben manchmal sogar Wirbelkörperbrüche oder Bissverletzungen an Zunge oder Wange zur Folge.
Gefährlich: Der Status epilepticus
Als Status epilepticus bezeichnen Ärzte einen Anfall, der länger als zehn Minuten anhält – oder eine Serie von Anfällen, zwischen denen keine vollständige Erholung mehr stattfindet und die länger als eine halbe Stunde anhält. Der Status epilepticus ist eine lebensbedrohliche Situation, denn dabei kann das Gehirn geschädigt werden oder ein Atem-/Herzstillstand eintreten. Deshalb: In diesem Fall muss immer sofort der Notarzt verständigt werden!
Ist Epilepsie heilbar?
Leider sind nicht alle Epilepsie-Formen heilbar und einige darunter sogar therapieresistent. Diese können weder mit Medikamenten (sogenannten Anti-Epileptika) noch der Neurochirurgie (Operation am Gehirn) dauerhaft beseitigt werden.
Genau diesen kleinen Patienten möchten wir eine alternative Therapiemöglichkeit anbieten. In Zusammenarbeit mit dem Epilepsie-Begleithund können manche Leiden vorausgesehen, gemildert und mit bestimmten Techniken des Hundes auch Anfälle unterbrochen, oder besser noch verhindert werden.